Israel - eine unvergessliche Erlebnisreise

Jerusalem
– 8:00 Uhr – 19°C im Schatten

Die Sonne bleibt uns auch heute wieder treu, die Regenfälle der letzten Tage werden sich heute nicht wiederholen.

Wir fahren zum Wadi Qelt. Dieses Tal zeigt sich mit schönster Vegetation, da es von einer Quelle gespeist wird, aus der früher auch das Trinkwasser für Jerusalem bezogen wurde.
Auf dem Weg dorthin treffen wir auf ein „Stück Deutschland“:
Ein palästinensischer PKW-Fahrer hat sich auf seinen VW-Passat das VW-Zeichen wie einen hochgesteckten Merzedesstern montiert.

Den Abstieg vom Berg zum Wadi wagen nur diejenigen, die noch mit guter Kondition gesegnet sind, wir anderen fahren mit dem Bus ein Stück abwärts und wagen uns an die leichtere Abstiegsroute.
Das Wadi bietet uns Schatten, kühles Wasser und einen Swimmingpool mit Fischen.
Als ganz besonderes Erlebnis können wir hier Fußpflege (Pediküre) mit Fischen machen – einfach die Füße ins Wasser halten und die Fische kommen geschwommen und knabbern alles Ungeliebte von den Füßen ab. Leider können wir nicht warten, bis alle Teilnehmer gepflegt Füße bekommen haben, da als nächstes Ziel der Zionsberg in Jerusalem auf dem Plan steht.

Hier besichtigen wir den Ort, an dem König David begraben sein soll. Der Raum wird heute noch als Synagoge benutzt.
Nicht weit davon befindet sich der „Saal des letzten Abendmahls“, der „Obersaal“, in dem sich der HErr JEsus mit seinen Jüngern niedergelassen hat, um zunächst das Passah und dann das erste Abendmahl mit ihnen zu feiern. Es war ergreifend, diese Stätte zu besuchen an der unser HErr den Jüngern sagte: „Mit Sehnsucht habe ich mich gesehnt, dieses Passah mit euch zu feiern“.
Die Ausstattung des Saals ist zwar von den Kreuzrittern verändert worden, aber die Atmosphäre ist geblieben.

Einige hundert Meter weiter besuchten wir das Haus des Hohepriesters Kaipas. Dieses Haus ist höchst authentisch, da in seinem Innern Ritualbäder gefunden wurden, die nicht öffentlicher Natur waren und somit dem Hohepriester zur Reinigung dienten, da er besonders auf die Reinigungsgesetze achten mußte. Hier war wohl auch der Keller, in dem der HErr JEsus gefangen gehalten wurde, bis er am nächsten Morgen zu Pilatus überführt wurde. Mit ziemlicher Sicherheit waren es die Treppen hinauf nach Jerusalem, die wir besichtigen, auf denen JEsus CHristus seinen letzten Gang zu Kaipas gemacht hatte.

Nach diesen bewegenden Eindrücken fahren wir weiter nach Bethlehem. Da Bethlehem jedoch unter der Autonomie der Palästinenser steht, müssen wir den Reiseführer wechseln. Unsere Führerin Michal verläßt den Bus, dafür bekommen wir Shukri, einen Araber, der sehr gut Deutsch spricht und sagt, er sei Christ. Er führt uns zuerst einmal in ein Lokal, in dem wir ein reichhaltiges Mittagessen bekommen können. Als wir nach dem Essen zu unserem Bus zurückkommen, lerne ich zum ersten Mal die Hartnäckigkeit der Straßenhändler kennen. Ehe ich mich umdrehen kann, hat mir ein Straßenhändler mehrere Perlenketten auf meinen Arm gelegt und ruft mit aufdringlicher Stimme:
„Alle zusammen 20 Euro“ – nur, daß ich gar keine „echte Perlenketten“ kaufen will…

Es kostet mich all meine Energie, ihn wieder loszuwerden und ich flüchte mich schließlich in unseren Bus.

Es gibt viele verschiedene Kirchen in Bethlehem und unser Reiseführer zeigt uns die „Geburtsbasilika“, den „Stall“, in dem Maria und Josef genächtigt haben sollen und die Hallen, die heute noch als Gottesdienstorte in Gebrauch sind.
Gegenüber der Geburtskirche hängt auf einem lebensgroßen Plakat ein Bild von Yassir Arrafat.
Auf dem Weg nach Beit Jala macht unser Busfahrer kurzen Zwischenstopp, damit wir die Felder betrachten können, auf denen vor 2000 Jahren die Hirten die frohe Botschaft von der Geburt des Gottessohnes erfahren haben – sie mußten noch mühevoll den Berg heraufsteigen, bis sie an der Krippe angekommen sind – unser Führer meinte, daß es über eine Stunde gedauert haben mag, den Weg zu Fuß zurückzulegen.

Nächster Halt: Beit Jala.
Dort werden wir zum Beit Al Liqa gefahren, dem „Haus der Begegung“.
Hier treffen wir einen ganz besonderen Mann: Johnny Shawan, Palästinenser und Missionar der DMG.

Er berichtet über seine Missionsarbeit und die äußerst schwierige Situation während der Intifada.
Oft war sein Leben in Gefahr, doch Gottes Gnade hat ihm durch die scheinbar hoffnungslose Situation geholfen.
Er berichtete, wie die Stadt durch fanatische Moslems missbraucht wurde zum Kampf gegen Israel und so hat auch die Missionstation unter dieser Situation gelitten.
Wir genießen jedoch diesen Vortrag, da er beweist, daß Gott seine Diener immer wieder rettet, wenn er ihnen einen klaren Auftrag gegeben hat.
Ein bisschen hat mich das an die Propheten erinnert.
Wir danken Gott für diesen Vortrag, der uns aufgerüttelt hat und fahren in der Dunkelheit zurück zum Hotel.