Israel - eine unvergessliche Erlebnisreise

Heute geht die Fahrt bei strahlendem Sonnenschein schweren Herzens wieder weg vom Toten Meer - wir alle wären gerne noch geblieben es war gestern noch bis zum Abend an die 25°C und bestimmt noch 22°C Wassertemperatur im Meer. Das wäre ein idealer Ort gewesen, um noch ein paar Tage baden zu können.


Aber die Reiseführerin rief uns auf zu neuen Entdeckungen und so war unser erstes Ziel an diesem Tage die Festung Masada. Dort angekommen holte uns die aktuelle potitisch/gesellschaftliche Lage ein. Die Mitarbeiter der privatisierten Staatsbetriebe hatten einen Warnstreik organisiert, um auf ihre schlechte finanzielle Lage hinzuweisen. So konnten wir bis 10:00 Uhr nicht in den Nationalpark hineinkommen.

Dank guter Ideen unserer Reiseleitung fuhren wir stattdessen zur Firma AHAVA. Diese produziert Wellnessprodukte, die Wirkstoffe aus dem Toten Meer enthalten und zum allgemeinen Wohlbefinden beitragen sollen.

Nach diesem kleinen Exkurs konnten wir dann doch zum Weltkulturerbe "Masada" fahren.
Masada war eine Festung, die ca. 400m in der Höhe lag und nur durch einen "Schlangenpfad" erreichbar war. Sie wurde von den Makkabäern errichtet, die diesen äußerst strategischen Ort ausnutzen wollten, als sie das griechische Heer und seinen Feldherrn besiegt hatten. Später übernimmt Herodes Antipas diese Festung und baut sie weiter aus. Er errichtet seinen pompösen Palast auf 3 Ebenen und hält über Staubecken das Regenwasser zurück, das er via Aquädukt in seine Zisternen leitet. So konnte er 50000m³ Wasser sammeln, um die Festung dauerhaft zu versorgen. Er baute ein Badehaus mit Kalt-Warm- und Heißbereich, das denen in Rom Konkurrenz machen konnte. Damit wollte er seine Größe und Macht darstellen.
Nach seinem Tod übernahmen die Zeloten die Festung und leisteten erbitterten Widerstand gegen die Römer. Mehr als 8 Monate dauerte die Belagerung der Festung durch die Römer bis diese durch den Bau einer Rampe die Mauer durchbrechen konnten. Noch in dieser Nacht der Eroberung begehen alle Einwohner von Masada Selbstmord, um nicht in die Hände der Römer zu fallen. Nur 3 Personen überleben und berichten von dem Massaker.

Auf der Weiterfahrt durchqueren wir die Stadt Arat. Die Einwohner dieser Stadt waren den Israeliten gegenüber feindlich eingestellt, denn der König von Arat kämpfte gegen Israel.

Wir fahren eine längere Zeit durch die Wüste Richtung Süden. Jede Menge Beduinen-Siedlungen aber auch Dörfer von Palestinensern liegen auf unserem Weg. Zum Mittagessen lagern wir an einem "Sammelplatz". Früher hätte das hier wohl eine Oase oder ähnliches sein müssen, da es hier von "Verpflegungsbuden" nur so wimmelt. Es kommt mir sehr entgegen, daß es hier auch ein Schnellrestaurant mit dem großen gelben "M" gibt. Einige von uns schließen sich mir an und wir besuchen den "schottischen Landadel", um uns hier endlch wieder einmal altbekannte Burger einzuverleiben. Die Portionen stimmen, der Preis ist etwas zu hoch.

Nach der Mittagspause geht es weiter zum Tel Maresha.
Dort bauten die Makkabäer eine Siedlung namens Bet Guvrin. Als Baumaterial verwendeten sie Kreidestein, den sie aus der Kreideschicht meißelten, die unter der härteren Steinschicht, auf der die Siedlung gebaut wurde, zu finden war. So entstanden die ersten unterkellerten Häuser. In den riesigen Gewölben, die so unterirdisch entstanden, legten die Makkabäer eine Taubenzucht an.
Ein anderes Gewölbe hatte eine Form wie eine Kuppel. Hier ist die Akustik sagenhaft. Wir nutzen das, um einige Choräle anzustimmen.
Weil der Klang so überwältigend ist, singe ich mit meiner Frau das Lied vom "altrauhen Kreuz". Wir könnten hier noch eine ganze Weile weitersingen aber die Zeit drängt.

Wir reisen weiter Richtung Jerusalem. Der Verkehr wird dichter und es geht langsamer voran. Zwischendurch müssen wir auch wieder Checkpoints queren, da wir zeitweise wieder durch das Westjordanland fahren. Auf der direkten Zubringerstraße nach Jerusalem sehen wir Soldaten, die hier die einfahrenden Autos kontrollieren. Doch wir kommen unbeschwert nach Jerusalem hinein.

Zion, du Stadt Gottes!!

Es ist ein überwältigender Eindruck. Unsere Reiseführerin zeigt uns einen guten Platz, um den Überblick über die Altstadt zu haben. Wir sehen den Felsendom, den Ölberg, die Städte Morija, wo Abraham seinen Isaak opfern sollte. Alles aus der Ferne zwar, aber wir werden in den nächsten Tagen dort noch hinkommen. Ich danke meinem Gott, daß er mich diesen Augenblick erleben läßt.