Israel - eine unvergessliche Erlebnisreise

Heute möchte ich mit den Eindrücken anfangen, die der Besuch am Nachmittag im Holocaust-Museum hinterlassen hat. Unsere Reiseführerin hat die Moderation innerhalb des Museums selbst durchgeführt. Sie ist als Enkelin von Überlebenden des Holocaust persönlich betroffen und an manchen Stellen der Moderation hatte ich den Eindruck, daß auch ihr die Stimme versagte – wir anderen waren ohnehin innerlich gerührt.
Sie verband das schreckliche Geschehen des Holocaust mit Namen und Bildern von Familien, so daß auf einmal für uns aus der „Großen grauen Masse“ Einzelschicksale in den Vordergrund traten. Auch der Bau des Museums war anfangs eng, bedrückend und aussichtslos gehalten, zu Ende hin aber weitete sich der Blick und gab einen wunderschönen Ausblick auf Jerusalem preis, die Heimat der Juden. Wir wollen für sie beten, daß Gott ihnen dieses Land erhält.

Unser Tag beginnt mit der Auffahrt zum Ölberg. Daß er sowohl in der jüdischen als auch christlichen und sogar in der moslemischen Kultur eine Bedeutung hat, macht ihn zu etwas Besonderem. Hier folgen wir den Spuren unseres HErrn JEsus CHristus doch zunächst laufen wir über den jüdischen Friedhof auf dem Ölberg. Die Gebeine ihrer Toten hier auf dem Ölberg zu begraben wird durch die Auferstehungshoffnung begründet, wenn der Meschiach kommt und Toten auferstehen.

Nach einem Abstecher zur Flaviuskirche, in der wir einen wohlklingenden Choral singen, laufen wir den Ölberg abwärts, bis wir zum Garten Gethsemane kommen. Zur Zeit unseres HErrn JEsus war der Ölberg noch von vielen Olivenbäumen bewachsen – heute findet man kaum noch welche. Deshalb ist es umso bedeutender, daß in diesem Garten noch Olivenbäume stehen, die gut und gerne 2000 Jahre alt sind. Man sieht es an dem abgestorbenen Stamm, aus dem wieder neue, jüngere Stämme hervorgegangen sind – ein wunderbares Bild von Auferstehung. Die Kirche, die hier in diesem Garten erbaut wurde, vermittelt einen düsteren Eindruck und soll an die Sorgen und das Bedrückt sein von JEsus CHristus erinnern.

Wir sehen hinüber zur goldenen Kuppel. Dort, wo jetzt der Felsendom steht, prunkte einst der Tempel Gottes. Das einzige heute noch erhaltene Teil der Umrandung des Tempelhofes ist die sogenannte „Klagemauer“. Sie befindet sich am Nächsten an der Stelle, an der das Heiligtum stand. Nach Überlieferung der Juden kommt man hier Gott am Nächsten, so daß Juden, Christen und Pilger hier bevorzugt beten.
Wir erreichen die „Klagemauer“, unser nächstes Ziel. Wir gehen bis direkt an die Mauer. Wahrscheinlich hat jeder von uns einen Wunsch auf dem Herzen, den er auf einem Zettel geschrieben, oder auch nur im Herzen formuliert, hier Gott gegenüber äußert. Ich habe dort jedenfalls sehr emotionale Momente erlebt.
Nach dem Besuch der „Klagemauer“ steigen wir die Stufen ins jüdische Viertel hinauf. Dort befindet sich eine Synagoge, die auch „Die Zerstörte“ genannt wird. Bereits mehrfach wurde dieses Versammlungshaus zerstört und wieder aufgebaut – zuletzt anno Domini 2002 – 2008.
Von der oberen Plattform der Synagoge hat man einen prachtvollen Ausblick auf die ganze Stadt.

Der Nachmittag beginnt mit dem Besuch des Israel-Museums. Hier werden unter anderem auch die Schriftrollen ausgestellt, die in den Qumran-Höhlen gefunden wurden. Sehenswert ist hier ein Originalpergament, das das ganze Buch Jesaja, an einem Stück geschrieben, enthält.
Ein besonderes Prunkstück ist die Darstellung der „alten“ Stadt Jerusalem im Modell 1:50 .

Es wurde von Forschern erstellt, die die Beschreibung aus alten Überlieferungen und den Qumran-Funden rekonstruierten. Die Darstellung des Tempels begeistert vor Allem. Da das Modell allerdings auf den Grenzen der Stadt im Jahre 70 n.Chr. aufgebaut wurde, liegt der Hügel Golgatha bereits innerhalb der äußeren zweiten Stadtmauer.
Wir verlassen das Israel-Museum und machen uns auf den Weg zur Gedenkstätte der Juden an das Holocaust-Massaker. Es soll eine Städte sein, an der der Namen gedacht wird, die sonst keine Erwähnung mehr hätten. Hier an dieser Städte sollen sie in Erinnerung bleiben. Für jeden bekannten Namen (oder Familie) der Holocaust-Opfer wurden ein Gedenkbuch in die kreisrunde Bibliothek gestellt. Etwas 2 Mio. Namen fehlen noch – für diese wurde noch Platz gelassen.
Unter dem Eindruck dieser Gedenkstädte Yad Vashem, die ich eingangs ausführlicher beschrieben habe, reisen wir mit unserem Bus wieder zu Hotel zurück.
Der Nachthimmel breitet sich über uns aus.